Samstag, 23. Januar 2016

Brief zu Weihnachten

Ohjee, wie lange ist es schon her, dass ich zurück aus Chile bin? Fast 1 1/2 Jahre...
Gerade habe ich einen "Bericht" an meinen Rotary-Club zwischen meinen Mails wiedergefunden, den ich kurz vor Weihnachten 2013 geschrieben habe.
Beim Lesen sind mir viele Erinnerungen verbunden mit  vielen Emotionen hochgekommen....



Liebe Mitglieder des Rotary Clubs Herford-Widukind,


ich bin jetzt schon  158 Tage hier in Chile, die Hälfte meines Auslandsjahres ist so gut wie vorbei, so schnell ist die Zeit vergangen! Ich bin echt glücklich hier und habe so viele wundervolle Momente erlebt, aber dass schon fast ein halbes Jahr vorbei ist, ist für mich unvorstellbar! Als ich mich vor ungefähr 1 ½ Jahren zu diesem Jahr in Ausland entschieden habe, war es noch ziemlich unwirklich alles, und als ich dann ungefähr vor einem Jahr erfahren habe, dass ich nach Chile komme, wusste ich auch nicht viel mehr. Ich weiß noch, dass ich stundenlang im  Internet, in Reiseführern und allem was ich fand über Chile gelesen habe. Wen ich über Chile nachdachte hatte ich Assoziationen wie die Hitze in der Atacama Wüste, die Kälte am Südpol, die Berge zum Skifahren, das Meer mit Strand, die Osterinsel, Uhreinwohner, Traditionen, bunte Kleider, Tänze, Berge, Natur. Ich las voller Vorfreude Bücher von Isabel Allende und guckte Dokumentationen im Fernsehen, aber im Grunde genommen hatte ich trotzdem gar keine Ahnung was auf mich zu kommen würde. Als mir dann im März meine Gastschwester schrieb, dass ich in Santiago leben würde, war ich echt total glücklich – in einer Großstadt zu leben, mit Wolkenkratzern und mehr als 5 Millionen Menschen, ein komplett anderes Leben als im kleinen Herford. Ich schrieb fast jeden Tag mit meiner Gastschwester, die aber später leider für ihr eigenes Auslandsjahr nach Deutschland ging. Und ziemlich schnell verging dann irgendwie auch die Zeit bis zu meinem Abflug. Ich war, wie wahrscheinlich jeder in dieser Situation, ziemlich aufgeregt und auch ein bisschen traurig meine Familie und Freunde und eigentlich mein ganzes altes Leben zurückzulassen.
Dann im August war der Flug. Ich traf mich mit allen zwanzig deutschen Austauschschülern meines neuen Distriktes im Frankfurter Flughafen. Weil ich von Hannover einen Zubringerflug nahm, hatte ich mich schon von meinen Leuten verabschiedet. Der Flug war wie eine Klassenfahrt, wir setzten uns alle zusammen und waren super aufgeregt. Nach 19 Stunden kamen wir endlich an und mehr als 200 Leute erwarteten uns im Flughafen, denn am gleichen Tag kamen auch noch Inbounds aus anderen Ländern an. Alles war voll, alle schrien herum und suchten ihr Gastkind. Ich sah meine Gastschwester sofort und genau in diesem Zeitpunkt realisierte ich wirklich, dass ich in meinem Auslandsjahr bin, tausende Kilometer weg von Zuhause. Die erste Woche lernte ich meine Umgebung kennen und es war echt komplett anders als vorgestellt, das Zentrum meiner Kommune Maipú ( der größten Kommune Chiles),  war nicht größer als das von Herford, es waren kaum Menschen auf der Straße und fast alle Häuser waren klein und hatten einen 2 Meter hohen Zaun herum. Man merkte, dass man weder im Touristengebiet noch im Bankenviertel oder so etwas war, sondern dort wo die einfachen, normalen Leute wohnen, ohne wahnsinnig viel Geld. Ich fiel schon ziemlich auf und gleich sprachen mich Leute im Bus an, ob ich Deutsche wäre (denn offensichtlich sind ja alle Leute mit blonden Haaren Deutsche oder!?).  Nach einer Woche ging dann meine Gastschwester nach Deutschland, ich wurde zum erste Mal in meinem Leben Einzelkind und alles wurde schwieriger, denn wir hatten zwar zusammen Deutsch und Spanisch gelernt, aber eigentlich ziemlich viel Englisch gesprochen. Hier gibt es aber ziemlich wenig Leute, die mehr als 10 Wörter Englisch sprechen. Es wird zwar in der Schule beigebracht, aber leider kann ich aus eigener Erfahrung sagen, wie viel man hier im Englischunterricht lernt, nämlich GARNICHTS.
Trotzdem lernte ich jeden Tag mit meiner Gastmutter Spanisch, fragte ganz viele Sachen nach und mein Spanisch wurde schnell besser und das Leben wurde entspannter.
Meine Schule hier ist eine katholische Schule, die zweitbeste (von mehr als 200) Schulen in Maipú. (Leider sind die Unterschiede der Bildungsniveaus ziemlich groß in Chile). Es gibt keine richtige Schuluniform, da das gegen die Prinzipien von Pedro Poveda, dem Heiligen meiner Schule, verstößt. Dafür gibt es etwas wie eine Laborkittel, den man im Unterricht trägt. Die Eltern der Schüler sind größtenteils aus der mittleren Gehaltsklasse, da meine Schule vom Staat subventioniert ist und dadurch nicht sehr teuer, aber trotzdem gut ist. Mein Liceo ist auch komplett anders, als meine deutsche Schule, das Königin-Mathilde-Gymnasium. Es gibt nur 500 Schüler, und es ist quasi von der 9. bis zur 12. Klasse, ich habe gerade die 10. Klasse abgeschlossen und komme jetzt in die 11. Eine für mich sehr ungewöhnliche Sache ist, dass die Religion mit einbezogen wird, jeden Tag etwas aus der Bibel vorgelesen und gebetet wird. Außerdem ist meine Schule sehr auf Solidarität aufgebaut und irgendwie ein bisschen Hippie mäßig. Letztens haben sich alle Schüler auf dem Schulhof versammelt, erst Yoga gemacht und dann Entspannungsübungen gemacht, das sollte man in deutschen Schulen vielleicht auch mal einführen!
Die Schüler sind auch alle sehr engagiert, die Schüler betreuen eine obdachlose Familie einer krebskranken Mutter mit zwei Säuglingen und wir haben zusammen Geld gesammelt und ihnen ein ganz kleines „Haus“ gebaut und mit ihnen Weihnachten gefeiert.
Zusammengefasst werden die Schüler zum selberdenken aufgefordert und sich um andere zu kümmern, die nicht so ein Glück haben. Das ist übrigens sehr außergewöhnlich hier, denn normalerweise wird in den Schulen stumpf der Lehrplan abgearbeitet, wenn überhaupt!
In meiner Klasse komme ich total gut klar und die südamerikanische Offenheit zeigt sich, denn sie haben es mir sehr einfach gemacht dort neue Freunde zu finden und spätestens nach der Klassenfahrt war klar, dass ich ein Teil der Klasse bin. Auf meiner Schule kennt mich eigentlich jeder, und trotzdem heißt es da dann aber auch Initiative ergreifen und Leute auch mal einladen und fragen was sie vorhaben um sich mit ihnen anzufreunden.
Mit den Austauschschülern treffen wir uns regelmäßig, da wir einfach ungefähr 60 Leute in Santiago sind, die sich günstig und ohne Probleme mit Bus und Metro treffen können. Natürlich ist das interessant und lustig um Erfahrungen auszutauschen, aber trotzdem muss man aufpassen, dass man sich gerade jetzt in den Ferien nicht so viel mit den Austauschschülern, sondern sich mit seinen chilenischen Freunden trifft.
Rotary, das Jugendaustauschprogramm, seine anderen Projekte und der ganzen Arbeit die dahinter steckt, habe ich hautnah mitbekommen, da meine ersten Gasteltern beide Rotarier waren, mein Vater der Präsident meines Rotary Clubs und meine Mutter die Jugenddienstleiterin von 9 Inbounds und 9 Outbounds. Ich half ihnen beim Sachen vorbereiten, Dinge abholen und immer wenn etwas von den Inbounds anstand, lud ich sie z.B ein zum monatlichem Geld abzuholen etc. Ziemlich viel Arbeit, aber so habe bei einem großen Teil rotarischer Sachen mitgearbeitet.
Mein Rotary Club, Abrazo de Maipú, hat zum Beispiel ein Projekt für die Gesundheit der Leute, die auf dem Land leben, denn Chile hat im Gegensatz zu Deutschland keine gesetzliche Krankenversicherung, das heißt, dass Gesundheit und medizinische Versorgung so etwas wie Luxus ist und die meisten Leute auf dem Land haben noch nicht einmal die Möglichkeit nach Santiago zu kommen. Das heißt, dass wir so etwas wie ein kleines Fest veranstaltet haben, die Militärkapelle und Polizisten mit Polizeihunden eingeladen haben, um eine Attraktion zu haben. Außerdem luden wir Medizinstudenten mit Utensilien ein, und alle Leute, die kamen, bekamen einen kostenlosen Rund-Um Körpercheck und eine kostenlose Zahnuntersuchung und -behandlung. Um die 300 Leute kamen, besonders viele alte Menschen und Kinder. Ich kümmerte mich mit anderen Austauschschülern um das Essen - Empanadas, eines der Nationalgerichte Chiles.
Das hat mich echt beeindruckt, denn diese Leute könnten ohne diese Hilfe fast unmöglich medizinische Versorgung erreichen.
Hier in Chile singe ich in einem Chor in einer anderen Schule, leider in einem anderem Stadtteil. Zweimal in der Woche 2 Stunden hin und das gleiche zurück mit Bus, Metro und zu Fuß. Aber es lohnt sich, denn in Herford habe ich im Herforder Münsterchor gesungen und ich habe echt Glück hier in diesem Chor hier singen zu dürfen! Im Dezember haben wir im größten Theater von Santiago, im Teatro Municipal als einer der besten Jugendchöre Chiles gesungen und im Finale in den A-Kategorien Weiblich und Gemischt jeweils den zweiten Platz auf nationalem Niveau gemacht. Auf meinem Blog stehen die Videos!
Was ich hier auch noch einmal unbedingt erwähnen möchte, ist die Politik hier. Vor einigen Jahren gab es hier eine Militärdiktatur, (mir wurde hier gesagt inoffiziell gesponsert von den USA) um den Kapitalismus und die „Mallpolitik“ durchzusetzen. Gerade gestern war ich im Museum in Santiago, in dem an die Opfer gedacht wird, Leute forschen können, was mit ihrer Familie passiert ist, oder sich wie wir einfach darüber informiert. Diese Diktatur ist  noch gar nicht so lange her, die jetzige Generation der Erwachsenen waren Jugendliche. Jeder kennt jemanden, der vom Militär umgebracht wurde und gerade beginnt die Zeit, in der man auch darüber spricht. Das Problem hier ist nur, dass sich viele Dinge einfach nicht verändert haben und die Gesetze alle ziemlich gleich sind. Und so ziemlich alles was möglich ist, ist privatisiert. Die Bildung, also Schulen, Unis, Kindergärten, Strom- und Wasserversorgung, alle Versicherungen, nur um einige Beispiele zu nennen. Der Unterschied zwischen arm und reich ist gewaltig! Gerade in der Bildung wollen viele Menschen, dass sich etwas ändert. Aber der Großteil der Leute ist mit der Politik unzufrieden, noch mehr, mit den Politikern und ihren Lügen. Politikverdrossenheit bekommt hier eine ganz andere Bedeutung, denn die Hälfte der Bevölkerung war nicht wählen! Die Leute die wählen waren, haben nicht ihre Favoriten gewählt, sondern die am wenigsten schlechtesten. Und das System des Parlaments ist so komplex und undurchsichtig, dass ich es auch nach stundenlanger Recherche noch nicht verstanden habe. Jedenfalls hat die jetzige Präsidentin Michelle Bachelet vor, etwas zu ändern, und sie will sogar das deutsche Krankenkassensystem und die Rentenversicherungsmodell einführen (natürlich auf Chile angepasst).
Und es gibt jeden Tag Proteste (aber nicht alles wird im Fernsehen gezeigt, mir wurde gesagt, es wird von der Regierung „gesponsert“. Einige Austauschschüler mussten für ihr Visa sogar unterschreiben, bei keinen Protesten mitzumachen! Vielleicht wird meine Schule aus Solidarität mit den echt schlechten staatlichen Schulen, wieder in den Streik gehen, so, dass alle Schüler die Schule besetzen, dort essen und schlafen und keine Lehrer oder Polizei hereingelassen werden kann. Es wäre ein bisschen krass dort mit zu protestieren, aber auch eine Erfahrung fürs Leben!

Insgesamt bin ich total glücklich hier, mein Leben ist anders, aber originell, ich habe so viel erlebt, was ich nicht hätte erleben können!
Dankeschön, dass der Rotary Club Herford-Widukind mich sponsert, sie geben mir diese einzigartige Möglichkeit diese Erfahrungen zu sammeln, für mein ganzes Leben!

Mit freundlichen Grüßen aus dem warmem und sonnigem Chile!

Kathrin Niehaus

Sonntag, 10. Mai 2015

Nach dem Austausch....

Schon seit einem dreiviertel Jahr bin ich nun wieder in Deutschland, auch wenn es sich nicht so lange anfühlt.
Hier bin ich wieder auf dem Königin-Mathilde-Gymnasium, jetzt aber in der 10.Klasse. Ich bin in einer super netten neuen Jahrgangsstufe und habe viele neue Freunde gewonnen, auch schulisch läuft alles super.
Also alles gut hier.
Aus Chile höre ich noch viel, entweder von meinen Gastschwestern und Freunden, oder aber leider momentan auch aus den Nachrichten. Die haben dort aber auch echt Unglück mit ihren (Natur-)Katastrophen, Feuer in Valparaiso, diverse Waldbrände, Erdbeben, Überschwemmungen und Vulkanausbrüche - und das innerhalb von kürzester Zeit.
Die Landschaft ist dort so wunderschön und besonders vielfältig, birgt aber leider auch diese ganzen Gefahren...

Nächstes Jahr gehen dann meine Brüder Jan und Lars ins Ausland. Ich kann es kaum glauben! Jan geht nach Taiwan und Lars geht in die Türkei. Lars hat sicher sogar eine Stipendium bei der Mercator-Stiftung ergattert! Herzlichen Glückwunsch! Ich freue mich sehr für die beiden und hoffe, dass sie dort schöne Erfahrungen und Erlebnisse leben werden.

Somit kommen dann auch zwei Austauschschüler zu uns, Manuela aus Kolumbien kommt als erstes, dann kommt Kono aus Japan! Im Rahmen des Projektes "Über die Mauer" kommen im Sommer auch noch Palästinenser als Austauschpartner für Jan, Lars und mich. Hoffentlich kommt meine Gastschwester und eine Freundin aus Chile uns noch besuchen.
Dann wird unser Haus noch internationaler!! 

Ganz liebe Grüße an alle, die noch mal zufällig auf meinen Blog gehen!
Kathrin

Sonntag, 13. Juli 2014

Die Rache der Deutschen für Chile!



Seit der Qualifikation für die Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien kollapsierte hier schon das Fußballfieber.

Zwei Monate zählte nur eines im Leben, Fußball! Platz 1 der Small-Talks, kein anderes Thema mehr, in allen Medien wurde man von 24 Stunden lang von“nuestros heroés” (unseren Helden) wortwörtlich zugeballert. Es herrschte ein totaler Ausnahmezustand, wie ich ihn zuvor noch nie erlebt hatte!

Die Chilenen sahen sich mit ihrem geliebtem Alexis schon als Weltmeister, bevor die internationale Öffentlichkeit überhaupt mitbekommen hatte, dass es sich bei Chiles “La Roja” dann überraschenderweise wirklich um einen ernstzunehmenden Gegner handelte.

Also das erste Jahr mit einer Chance auf den Titel!
Leider war das Schicksal dann doch nicht so gnädig und Chile hatte ein wenig Pech mit seiner Gruppe: Spanien, Holland, wenig Chance sich gegen zwei dieser Mannschaften durchzusetzen.
Der Plan war Holland zu eliminieren, und dann mit Spanien, dem (noch) amtierendem Weltmeister die Gruppenphase zu gewinnen.
Das brauchte Chile dann doch nicht nötig, weil sich schon beim ersten Spiel von Holland und Spanien herraus stellte, das Spanien keine allzu große Hürde wäre und der Jubel ging weiter!

Weil Chile am Ende der Gruppenphase nicht mehr gegen Holland gewinnen konnte und 2:0 verlor ging es dann auf das nächste Match zu. Gegen Brasilien! Die Spannung war kaum noch auszuhalten, alles was sich ein Chilene in dem Moment wünschte, war endlich einmal Geschichte zu schreiben und Weltmeister zu werden.
Und gegen die Gastgeber zu gewinnen war ohne Frage nicht einfach, aber durchaus möglich.

So saßen dann am... (einmal im Leben pünktlich) um... Uhr … Chilenen nach einem riesigem Chaos und Überfüllung in den öffentlichen Verkehrsmitteln mit ihren Familien vor dem Fernseher, bei Public Viewings auf riesigen Leinwänden oder guckten es in den Malls auf den Flachbildfernsehern der Geschäfte.
Überall hörte man den Schlachtruf: “Chi-chi-chi le-lele Viva Chile!”
Dann fing das Spiel an. Mit Rufen die in der ganzen Metropolregion von Santiago zu hören waren, feierten die Chilenen ihre Mannschaft an.
Doch es half nicht- die Rufe kamen nicht bis nach Brasilien und 90 Minuten kam außer Fehlpässen und Fouls beider Mannschaften rein gar nichts. Die Verlängerung auch nicht. Und dann kam das große Elfmeterschießen! Brasilien hatte einen Elfmeter mehr getroffen, als Pinilla das Spiel wieder ausgleichen sollte. Ganz Chile war mit ihm am Zittern, es war unerträglich, er nahm Anlauf und schoss. Es kam einem wie Zeitlupe vor, bis der Ball dann aber leider nur die Latte traf und nicht das Tor.
Eine Sekunde stille!
Und die Tränen fingen an zu fließen, der Traum hatte sich ausgeträumt, Chile würde nicht Weltmeister werden, das war die Realität. Es würde mit den Sieg der Herzen und der bestgesungenen Nationalhymne bleiben.
Ein paar Tage danach kam die „Roja“ dann wieder nach Santiago zurück und wurde unter großem Jubel im Präsidentenpalast empfangen, auch wenn sie nicht gewonnen hatten, wurden sie als Helden empfangen!

Dann kam aber wieder ein spannendes Spiel für die fleißig fußballguckenden Chilenen, Brasilien gegen Kolumbien, die Stimmung war klar: Brasilien sollte nicht gewinnen, die Mannschaft hätte es nicht verdient. „Brasil no se lo mereciera.“
Dieser Wunsch wurde aber dann doch nicht erfüllt, eine Runde weiter, dieses Mal gegen die Deutschen...
Den Chilenen war auch klar, dass Deutschland gewinnen würde:“Quizás 0:2 o 0:1“.
Doch was dann passierte, hatte niemand vorhergesehen.

In meiner Klasse habe ich sechs Brasilianer, die von einem Förderprogramm ein Halb-Jahresstipendium bekommen haben!
Vor dem Spiel erhielt ich einige Sprachnachrichten von ihnen und ihren Freunden, dass wir Deutschen Loser, Nazis, Verlierer und generell Arschlöcher waren, was ich dann besser ignorierte...

Ich ging zu einer Klassenkameradin um das Spiel mit ihr und ihrer Familie zu schauen und auf dem Weg gab es natürlich nur ein einziges Gesprächsthema und einige fragten mich sogar, ob ich Deutsche wäre.

Dann fing das Spiel endlich an! Und nach kurzer Zeit gab es ein Tor von: Deutschland!!! Und gerade las man auf Facebook die ersten Posts, kam auch schon das nächste Tor. Und noch eins, bis es dann 5 waren und die erste Halbzeit zu Ende war.

Die Emotionen waren unglaublich, nicht nur meine! Die sozialen Netzwerke wurden überrannt von Kommentaren! Und die Brasilianer schickte keine Sprachnachrichten mehr.

Die nächste Halbzeit kam, und endete unter lautem Jubeln unsererseits und der Nachbarn 7:1.
Deutschland hatte das unmögliche möglich gemacht, in einem Halbfinale gegen den fünffachen Weltmeister Brasilien mit einer Differenz von 6 Toren gewonnen.
Die Chilenen fühlten sich gerächt!


Dienstag, 17. Juni 2014

Metro fahren

Ist jemand von euch schon einmal Straßenbahn gefahren?
Super Sache! Es gibt keinen Stau und man ist schnell und sicher dort wo man hin möchte...
So ist das auch hier in Santiago, man bezahlt 1 Euro für die Metro oder als Schüler 35 cent mit seiner Bip-Card! Und damit kann man dann durch die ganze Stadt fahren! Ist das nicht herrlich??
Leider gibt es aber ein kleines Problem... ich bin mir sicher, dass ihr im Fernsehen schon mal davon über Japan gehört habt!
Die Überfüllung.
Denn in der Metropolregion Santiago leben mehr als 7 Millionen Menschen.
Diese Menschen fahren dann jeden Morgen zur Arbeit und jeden Abend nach Hause!
Und Montags noch viel mehr Menschen!
Abgesehen davon hat Santiago aber wohl das einfachste U-Bahn System der Welt....
Aber heute ist Montag, es ist 7 Uhr abends und ich fahre aus dem Zentrum nach Hause! Alle Bedingungen stimmen um in einer überfüllten Metro zu stehen.
Und das passiert dann auch... ich stehe am Bahnsteig quetsche mich auf die letzten Zentimeter herein und versuche die Leute hinter mir noch ein bisschen nach hinten zu drücken, damit die Tür zu gehen kann. Und dann bewegt sich jemand und ich werde einfach heraus geschubst und muss mit den restlichen Leuten auf die nächste Metro warten. Das ganz von vorne, durchdrängeln und es klappt wieder nicht.  Beim nächsten aber! Ich stelle mich in die Tür, jemand schubst mich herein und die Tür geht zu und ich bin endlich drin! Jetzt heißt es nur noch warten. Die Luft ist stickig und niemand hat Platz. Nach 40 Minuten komme ich dann aber endlich an meiner Haltestelle an!

Mittwoch, 11. Juni 2014

Talca Tag 1 !:)



Wie schon gesagt war ich am Wochenende mit meiner Gastfamilie in Talca!
Naja, es ist nicht wirklich Talca, so nennt sich nur die nächste größere Stadt. Wir wohnten dort in der Nähe von einem Dorf "Armerillo" mit ca.35 Einwohnern!
Das heißt, dass wir fast ganz oben auf den Anden waren!

















































Talcaurlaub :)

Hey meine lieben Freunde, ich bin gerade wieder in der Schule. Ich hab schon lange nichts mehr geschrieben, aber ich versuch jetzt mal alles ein bisschen zusammenzufassen. Das Wochenende Ende Mai habe ich in Talca verbracht, es war echt super, die Bilder seht ihr teilweise schon auf fb, die anderen kommen noch. Dann folgten wieder 5 Tage Schule, in denen eigenltich nichts besonderes mehr passiert ist. Dann am anderen Woichenende hatte ich Geburtstag, weil meine Gastmutter und Schwester aber leider am Sonntag arbeiten mussten, feierten wir rein. Lilly kam mit ihrer Gastfamilie und wir machten Cocktails und hatten viel Spass! Am naechsten Tag kam dann Grace und weil hier so ein bsechissenes Wetter ist, sassen wir auf er Couch, haben Filme geguckt und Gluehwein getrunken :)

Mittwoch, 28. Mai 2014

Der Coutndown laeuft, 48 Tage noch! Gestern ist odie, die erste Austauschschuelerin nach Hasue geflogen. Als wir dann so alle am Flughafen standen, sind wir uns bewusst geworden, dass wir die naechsten sind! Am Freitag gehe ich mit meiner Gastfamilie nach Talca, wo ich auch schon eine Woche im Sommer verbracht habe!